Gerade im Bereich der Technologie-Start-Ups wird gerne das Crowdfunding dazu benutzt, um Finanzierungsziele zu sichern. Dabei wird ein Projekt/ Vorhaben auf bestimmten Plattformen, wie Indiegogo oder Kickstarter prĂ€sentiert und es kann das Projekt mit verschiedenen GeldbetrĂ€gen unterstĂŒtzt werden. Oft gibt es, je nach Betrag, ein bestimmtes âGimmickâ, welches sich beim Projekt sichern lĂ€sst. Das kann ein Eintrag in den Projektcredits sein oder bedeutet das Sichern einer bestimmten Sonderedition des zu unterstĂŒtzenden Produkts. Soweit in der Theorie.
Das hier ist ein Kommentar. Ich will keinem dieses Thema madig reden. Ich bringe hier lediglich meine Meinung zum Ausdruck. Wenn ich Mist labern sollte, bitte ich um einen Hinweis in Form eines Kommentars
Finanzplan â Nein Danke?
Als potenzieller UnterstĂŒtzer erwartet man, dass dem Finanzierungsziel ein bestimmter Finanzplan zugrunde liegt. Dem scheint nicht so. Ich könnte jetzt an dieser Stelle diverse Negativbeispiele aufzeigen, bei denen der Zielbetrag nur eine âgrobe Peilung ĂŒber den Daumenâ anstelle eines wirklich duchdachten Finanzplans darstellte. Die Finanzierung ging dann in die Hose.
Wer sagt mir, was mit meinem Beitrag passiert?
Gerade bei fehlgeschlagenen Projekten (bei denen i. d. R. (Teile) des Betrags zurĂŒckgezahlt werden) wird deutlich, wie undurchsichtig diese Finanzierungsmethode ist. Wer sagt mir als Backer (engl. fĂŒr den UnterstĂŒtzer), dass meine 10 $ auch wirklich fĂŒr Server und nicht fĂŒr einen Besuch im Fast-Food-Restaurant verbraten werden? Im Grunde genommen wird jede solcher Kampagnen zu einem schwarzen Loch, in dem Gelder erst einmal verschwinden. Hat man GlĂŒck (und die Initatoren sind vorbereitet und haben einen Plan) so wird was aus dem Projekt und das Geld landet dort, wo es soll. Hat man Pech, ist zumindest ein Teil erst einmal futsch.
Scheinbar sind (rechtliche) GrundsÀtze irrelevant
Was viele vergessen ist, dass es sich dabei im Grunde genommen um eine kommerzielle Investition handelt. Entsprechend mĂŒsste man auch handeln. Nicht zuletzt bildet man mit den Backern eine Art GeschĂ€ftsbeziehung, die man eigentlich schon fast als GlĂ€ubiger bezeichnen könnte. Ich habe persönlcih das GefĂŒhl, dass solche Aspekte, gerade rechtlicher Natur, in selchen Plattformen schnell verwĂ€ssern. Ein Paradebeispiel war wieder, als sich ein Crowdfunding-Projekt prĂ€sentierte, dass eine mĂ€Ăig durchdachte App entwickelt. An diesem Beispiel zeigten sich konkret gleich zwei verschiedene Fehler. ZunĂ€chst der Erste, den ich mal als Recherchefehler bezeichnen will. Bevor man einen Schritt in die Richtung Finanzierung gehen sollte, muss man eigentlich ĂŒberlegen, ob dieses Projekt/ Dienstleistung schon so oder so Ă€hnlich existiert. In dem konkreten Beispiel ist diese angeworbene Funktion Bestandteil des imho gröĂten Sozialen Netzwerkes. Um es mit einer Schulnote auszudrĂŒcken: Setzen, 6. Fehler Nr. 2 wĂŒrde ich fast schon den Betreibern der Plattform mitgeben: Wieso bitte werden Projekte erlaubt, die nahezu nur aus MinderjĂ€hrigen bestehen? Ich halte es fĂŒr ein GerĂŒcht, dass sich die Betreiber in diesem konkreten Fall EinverstĂ€ndniserklĂ€rungen von Erziehungsberechtigten eingeholt haben. Ich finde, dass es so etwas zu verhindern gilt. Jugendliche können einfach nicht mit Geld umgehen. Vor allem nicht mit fremden Geldern fĂŒr ein Projekt. Geschweige denn davon zu reden, dass man fĂŒr das Durchziehen eines Projektes eine groĂe Zielstrebigkeit an den Tag legen muss. Vor allem dann, wenn fremde Personen dies mitfinanzieren. Das ist nun ein einfaches, konkretes Beispiel. Aber hĂ€ufig bitten Personen um Geld fĂŒr ein Projekt XY, die selbst mit Geld dieses Ziel nicht erreichen können. Ich will mal noch etwas weiter ausholen, was den Aspekt des Rechts angeht. Wenn eine Firma aufgebaut wird, dann wird viel auch auf den Aspekt Recht Wert gelegt. Das beginnt bei einer Rechts- / GeschĂ€ftsform und endet bei der DatenschutzerklĂ€rung bzw. den Allgemeinen GeschĂ€ftsbedingungen. Und warum verwĂ€sser das eigentlich so, wenn es um das Crowdfunding geht, vor allem wenn es um die EinsĂ€tze der Geldmittel geht?
Gegenbeispiele
NatĂŒrlich gibt es auch funktionierende Beispiele. Ich finde, dass Crowdfunding einfach zu undurchsichtig ist, dass man da von einem wirklich attraktiven Finanzierungsmodell sprechen kann. ZusĂ€tzlich sei mal erwĂ€hnt, dass es auch mal eine Zeit vor diesem Modell gab. Ich finde ja, dass es hier den attraktiveren Ansatz bei der Open Source Szene zu finden ist. HĂ€ufig werden Projekte in diesem Gebiet zunĂ€chst im kleinen gestartet und entwickeln sich nach und nach. Erst wenn ein gewisser âSprungâ getan werden muss, wird fĂŒr Spenden aufgerufen. Dann lĂ€uft eine Spendenkampagne einfach lĂ€nger oder ĂŒber mehr als ein Jahr. Einziger Nachteil: Im Gegensatz zu Crowdfunding ist hier die Reichweite solcher Spendenkampagnen oft auf bestimmte Zielgruppen (z. B. Linux User) beschrĂ€nkt.
Bild:https://de.wikipedia.org/wiki/Blumenkohl#/media/File:Bloemkool.jpg