Ein Wort zu Kombinationen im Distrochooser

Post at — Apr 15, 2015
#alter-beitrag #deutsch

Schon öfters habe ich Feedback bekommen, in denen man unpassende Ergebnisse beim Distrochooser kritisiert werden. Das ist z. T. wegen der noch nicht ganz fertigen Matrix berechtigt. In machen FÀllen aber nicht direkt. Ein Beispiel:

mal das Ding getestet und es hĂ€tte Manjaro herauskommen mĂŒĂŸen, habe mich als Profi eingetragen nur eben eine Gui als Softwareinstaller vorinstalliert wie eben Manjaro. Hoffe mal das das nicht fĂŒr AnfĂ€nger Ă€hnlich endet. Sorry fĂŒr mich durchgefallen.

Ich habe lange ĂŒberlegt, wie ich diese Problematik anschaulich erlĂ€utern kann, sodass klar wird, warum solche Ergebnisse nicht zutreffen können. > Ich will mit diesem Beitrag keinem ans Bein pinkeln – ich will nur was klarstellen, um zukĂŒnftige MissverstĂ€ndnissen vorzubeugen 😉

Im genannten Fall ist es recht einfach. Manjaro ist eine Distribution, die zwar auf der fĂŒr Profis geeigneten Distro Arch basiert, aber sich auf Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit fokusiert. Daher kann man auch als AnfĂ€nger mit Manjaro klar kommen. Das nur als Beispiel. Und genau das ist der Punkt. Gibt man dem Distrochooser zu verstehen, dass man Profi ist, wĂ€hlt aber im weiteren Verlauf Antworten aus, die eher auf einen AnfĂ€nger zutreffen könnten, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass nicht gerade die persönlich prĂ€ferierte Distribution ermittelt wird, da ein Teil der Antworten eher auf einen AnfĂ€nger hindeuten. NatĂŒrlich wird die persönlich prĂ€ferierte Distribution bestimmt in der Ergebnisliste auftauchen, da deren Charakteristika bestimmt auch mit den eigenen Antworten ĂŒbereinstimmt, aber eben nicht so weit oben, wie man es sich direkt wĂŒnscht. In extremen FĂ€llen mit sehr komplexen Antworten kann es auch sein, dass die prĂ€ferierte Distro gar nicht auftaucht. Dann ist es so in etwa, als wĂŒrde man eine Kuh mit Salami fĂŒttern und erwarten, das man Salat ernten kann. > Ich will nicht verheimlichen, dass der Distrochooser zwar technisch sehr weit fortgeschritten ist, aber die Matrix dahinter noch ĂŒbearbeitet wird.

Rein aus statistischer Sicht ist die Situation bei „blutigen“ AnfĂ€ngern klar. Er wird so antworten, dass sich das Gesamtbild eines AnfĂ€ngers ergeben wird. Das ist auch Ziel des Distrochoosers und stellt kein Problem dar. Aber auch dann muss ich sagen, dass der Distrochooser eine Orientierungshilfe bieten soll und keine in Stein gemeisselten Ergebnisse ausspuckt. Die Gefahr ist, so ist es mir in den vergangenen Monaten aufgefallen, dass viele den Distrochooser voreingenommen testen. Es kann nicht funktionieren, den Distrochooser zu testen und durch eine komplexe, fĂŒr den Distrochooser nicht geeignete Antwortstruktur zu geben und sich anschließend zu wundern, dass die Ergebnisse von dem Wunschergebnis abweichen – bzw. generell: Der Distrochooser spuckt nicht immer die Lieblingsdistribution aus. ZusĂ€tzlich ein weiterer Aspekt. Viele testen den Distrochooser als „Linux-Bestandsnutzer“. Die Zielgruppe des Distrochoosers richtet sich jedoch klar an AnfĂ€nger in der Linux Welt. Man gibt als solcher Bestandsnutzer natĂŒrlich andere Antworten als ein AnfĂ€nger in der Materie. Dadurch ergibt sich eine KomplexitĂ€t, welche wieder abweichende Ergebnisse zu Tage bringt, als man erwartet. Es ist im Endeffekt die gleiche Situation wie im Abschnitt davor. Und wenn man gerade Distributionen wie Manjaro nutzt, die wie erwĂ€hnt auf einer anspruchvollen Distro basieren aber sich nach außen hin recht anfĂ€ngerfreundlich prĂ€sentieren, ist der Schleudergang fĂŒr den Distrochooser vorprogrammiert. Ich bin wirklich fĂŒr jede Form von konstruktiver Kritik dankbar, die das ganze Projekt weiterbringt. Jedoch muss man sich klar machen, dass der Distrochooser ein Dienst fĂŒr AnfĂ€nger und nicht fĂŒr Profis ist. Ich bitte das zu beachten.

Danke :).